Foto: Ute Kröncke

Fernseher für Straffälligenhilfe

Schon seit einigen Monaten beschäftigen wir uns in der Johannisgemeinde intensiver mit dem Thema „Diakonie“. So haben wir im Kirchenvorstand neue Möglichkeiten gesucht und gefunden, gezielt besondere Projekte im Gemeindegebiet und in der Stadt mit Diakoniemitteln der Kirchengemeinde zu fördern. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir der Stader Tafel 2000 € für die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs übergeben. Zusätzlich konnte der Kirchenvorstand aus Diakoniespenden die Arbeit einer sozialpädagogischen Fachkraft im Rahmen des Mentoring-Projekts der Ev. Familienbildungstätte Kehdingen/Stade e.V. mit 1000 € unterstützen. Bei diesem Projekt übernehmen Schüler des Athenaeums Mentorenaufgaben für Grundschüler der Pestalozzischule, wobei alle beteiligten Schüler durch eine eigene Migrationsgeschichte geprägt sind.

Daneben ist nun in den letzten Wochen ein ganz neues Feld der kirchlichen Diakonie in unseren Blick geraten. Bei den Recherchen für den aktuellen Gemeindebrief zum Thema „Diakonie“ entstand ein Kontakt zur Anlaufstelle für Straffällige. Nachdem wir bereits einen eigenen Spendenaufruf für diese wichtige Arbeit der Diakonie organisiert hatten, kam im Kirchenvorstand spontan die Idee auf, eine gezielte Spendenaktion für gebrauchte Fernseher durchzuführen. „In vielen Haushalten schlummern doch ungenutzte gute Geräte“, war sich der Kirchenvorstand einig. Nicht zuletzt sollte ein kleiner Beitrag geleistet werden zu einer nachhaltigen Nutzung der Fernseher. So wurden Anfang März insgesamt 22 gebrauchte Flachbildfernseher aus dem Bereich des ganzen Landkreises für die Straffälligenhilfe gespendet, die nach fachkundiger Überprüfung durch Rainer Sanders und Detlef Hiemer vom Repair Café der Johannisgemeinde an Arndt Becker übergeben werden konnten. „Für unsere Arbeit im Übergangswohnheim ist das sehr hilfreich. Denn wenn Menschen aus der Haft entlassen werden und in unser Übergangswohnheim kommen, stehen sie mit leeren Händen da. Allein für den Zugang zu Nachrichten und Informationen sind die Fernseher wichtig“, so der Dipl. Verwaltungswirt. „Unsere Arbeit mit Tätern verstehen wir dabei immer auch als Opferschutz. Außerdem sind wir dankbar,“ so Becker weiter, „dass unsere Arbeit, die oft nicht so wahrgenommen wird, durch diese Aktion stärker beachtet wird.“

Christian Kurzewitz

Bildunterschrift:  Pastor Dr. Wilfried Behr (links) übergibt die gespendeten Fernseher an Arndt Becker (2.v.l.) von der Straffälligenhilfe. Detlef Hiemer (2.v.r.) und Rainer Sanders (r.) vom Repair Café. (Foto: Christian Kurzewitz)