Foto: Ute Kröncke

Kirchweihfest mit Bischof Meister

Am 3. Advent besuchte Landesbischof Ralf Meister die Johannisgemeinde zum Kirchweihfest. Aufgrund der aktuellen Lage fanden in der Johanniskirche wie schon seit Mai üblich zwei Gottesdienste nacheinander statt. Zur Begrüßung spielten Mitglieder unseres Posaunenchors unter der Leitung von Thomas Hoop vor der Kirche. Bischof Meister hielt jeweils die Predigt und ging dabei auf die Gründerjahre der Kirchengemeinde in den 50er Jahren ein. „Eigentlich kommt ein Bischof ja nur zu einem 750. Kirchenjubiläum, oder zu 500 Jahren“, stellte Meister zu Beginn seiner Predigt fest. „Aber ich nehme mir die Freiheit, nach Möglichkeit zu den Festen zu gehen, die mir Freude machen“, so der leitende Geistliche weiter. „Denn 64 Jahre, das ist so ungefähr mein Alter, darauf kann ich zurückblicken.“ In der Predigt sprach er über Erzählungen und Träume, von denen Menschen leben, dieses Jahr zu Weihnachten mehr denn je. Träume seien in den Herzen der Träumenden schon Wirklichkeit. Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Pastor Dr. Christian Kurzewitz und den Musikern Kathrin und Simon Bellett mitgestaltet wurde, ging Bischof Meister auf Fragen aus der Kirchengemeinde ein. So rückte er seine jüngst oft zitierte liberale Position zur Sterbehilfe ins rechte Licht: „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar haben wir als Kirche die Aufgabe, uns in die Diskussion in dieser Sache einzubringen. Meines Erachtens sollte in begründeten Einzelfällen eine begleitete Sterbehilfe vorstellbar sein.“ Auf die von Pastor Dr. Wilfried Behr moderierten Fragen antwortete Meister zum Teil auch sehr persönlich. „Wann haben Sie mit dem Glauben angefangen?“, wollte eine Konfirmandin wissen. „Gott hat mit mir angefangen“, so Meister. „Und natürlich waren auch die alltäglichen Rituale, die Gebete beim Essen und vor dem Einschlafen im Elternhaus wichtig für mich.“ 

Christian Kurzewitz

Bischof Ralf Meister

Foto: Ute Kröncke